jamboree

Mit dem Motorrad durch das wilde Afrika :-)
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Artikel der Kategorie November, 2009

Aethiopien/ nochmal Bilder :-)

November 19, 2009 Von: Birgit Hummel Kategorie: Allgemein

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Das bin ich bei einer der zahlreichen Wasserdurchfahrten ….

Aethiopen ist eines der schoensten Laender, die ich bisang bereist habe. Die faszinierende Berglandschaft in den Simien Mountains, sowie die zur eritraeischen Grenze verlaufenden Bergketten und Hochplateaus sind einzigartig.

Wir sind bislang 1500km fast ausnahmslos schroffe Piste, bergauf und bergab gefahren. Was fuer ein Spass, wenngleich ich erst nach 1000 km mit Hilfe unserer tschechischen Freunde zumindest den Vorderreifen gewechselt hatte und entsprechend zu kaempfen hatte. Aber ich bin immer mitgekommen! Hatte vielleicht etwas mehr zu arbeiten mit meiner Maschine die fuer soche Etappen nicht unbedingt geschaffen wurde. Die Jungs fahren alle richtige Enduros, entsprechend einfacher tun sie sich. Inzwischen laeuft es super. Der neue Vorderreifen zahlt sich aus.

Unsere tschechischen Freunde haben wir durch einen ungluecklichen Umstand an der Grenze bei der Einreise wieder getroffen. Leider wurde Radek der Rucksack mit all seine Unterlagen geklaut. Nun denn, die Freude ueber das Wiedersehen war trotzdem beiderseits riesengross. Wir sind seit dem gemeinsam unterwegs, schlafen fast immer inmitten der herrlichen Natur, wobei es von Zeit zu Zeit nachts dem Gefrierpunkt nahe war und wir abends kaum vom Lagerfeuer trennen konnten um ins kalte Zelt zu gehen. Die Naechte waren zum Teil fuerchterlich kalt und lang, trotz Motorradklammotten und Schlafsack mit Inlet! Es ist so staubig und sandig auf den Pisten, dass man sich ueber die schwieriger zu fahrenden Stein und Schotteretappen freut, weil man wenigstens wieder etwas befreiter atmen kann. Entsprechend verdreckt ist inzwischen alles, ich mit eingeschlossen. Ich glaube meine Haare kann ich niemehr wieder kaemmen!

In den Simien Mountains habe ich eine Wanderung auf ca. 4000 Meter Hoehe gemacht. hatte dabei gluecklicherweise keine Beschwerden. Wohingegen mir die Nacht zuvor, in unserem Camp auf 3600 Metern Hoehe, ordentlich zu schaffen machte, Kopfweh und Uebelkeit die klassischen Symptome der Hoehe wenn man sie nicht gewohnt ist.

Egal wo man hier anhaelt, man ist umringt von Menschen, vor allem Kindern die natuerlich alle nach Bir (der aethiopischen Waehrung) oder pens fregen. Auch wenn wir in the middle of nowhere ein Plaetzchen zum campieren aufsuchten, waren wir bislang binnen Sekunden umringt von Menschen, die neugiereig zuschauen wie wir die Zelte aufstellen, uns mit dem Gaskocher ein Dinner zubereiten oder unsere Mopeds pflegen. ES ist natuerlich sehr unangenehm, neben einer Horde hungernder Menschen ein Mahl zu verschlingen, aber so ist das wenn man arme Laender bereist.

Die Strassen (vielmehr Pisten oder nur teilweise wirkliche Strassen) stellen nicht nur hinsichtlich der Offroad Faehigkeiten eine Herausforderung dar, es sind einfach tausende von Menschen, Eseln, Kuehen oder Stieren (die einen teilweise attakieren), sowie Kamele, Ziegen, Schafe und teilweise Hunde oder Huehner unterwegs. Entsprechend achtsam muss man sein und immer wieder voll abbremsen, was zum Teil auf Schotter, oder Staubpiste gar nicht so einfach ist!. Die Menschen haben es sich wohl zu einer Art Volkssport auserkoren, wenn sie Fahrzeuge herannahen hoeren oder sehen, vorzutaeuschen, sie wuerden die Strasse ueberqueren. Dies fuehrte schon zu etlichen unnoetigen Vollbremsungen.
Leider gibt es tatsaechlich auch die Kinder die am Strassenrand stehen und mit Steinen nach Touristen werfen. Andere Traveler hatten uns bereits davon berichtet, bislang habe ich einen abbekommen, natuerlich direkt darauf die Verfolgung angetreten. Leider sind mir die Goven entwischt. Ansonsten haette ich Ihnen sicher eine gescheuert. Ich glaube sie sind sich der Gefahr nicht bewusst in die sie Auto- oder Motorradfahrer damit bringen koennen.

Doch trotz der vielseitigen Herausforderungen wuerde ich es sehr bereuen nicht nach Aethiopien gereist zu sein. Nichts kann die atemberaubende Schoenheit dieses Landes ueberbieten. Es macht sogar mich sprachlos. Leider sind die Internetverbindunge nicht gut, folglich koennt Ihr alle erst in Kenia wenigstens ein bisschen an der Schoenheit des Landes durch meine Bilder teilhaben.

Mehr in ein paar Tagen. Wir sind jetzt in Addis Abeba fahren heute an den Lake Langano und werden in den folgenden Tagen zu den Hammertribes fahren. Dann folgen wieder neue Eindruecke und ausfuehlichere Berichte!

Liebste Gruesse

Die Fahrt durch Zentralaethiopien, nach Addis war aehnlich einer Fahrt durch unsere Alpen. Abgesehen von den bereits erwaehnten zahlreichen Lebewesen, die eigentlich nicht auf die Strasse gehoeren. Addis Abeba verliessen wir bereits nach einem Tag, weil wir unbedingt schnellstmoeglich zu den noch sehr urspruenglich lebenden Hamer und Mursi Ethnien reisen wollten. Der Weg dahin, stellte sich erneut als sehr rudimentaer heraus, genauer gesagt es war einfach Piste verschiedenster Art. Es macht immer mehr Spass offroad zu fahren und ich bin schon am ueberlegen, welches Motorrad ich mir daheim fuer die naechsetn Offroad Touren kaufen werde. Bei den tribes angekommen, stellten wir unsere Zelte stets neben irgendwelche Oertchen. Dabei wurden wir natuerlich erneut umringt von Menschen, nur im Gegensatz zu den Menschen aus dem Norden, waren die Hammer z. B. egal ob jung oder alt, Frau oder Mann allesamt „bewaffnet“. Damit meine ich, sie tragen alle Faustkeile mit sich, wie wir sie aus dem Steinzeitmuseum kennen. Das soll nicht heissen, dass sie gewalttaetig sind. Nein ganz im Gegenteil, es handelt sich um sehr nette und sehr interessierte Menschen, mit denen wir aber kaum reden konnten, da sie alle einzig ihre Stammessprache und weder Ampharisch noch Englisch sprechen konnten. Wir reisten runter bis an die kenianische Grenze und waren uns bis zuletzt unschluessig ob wir nicht doch die Turkana Route waehlen sollten. Es wurde uns jedoch von so vielen Menschen abgeraten, dass wir entschieden zurueck zur beruechtigen Moyale Piste zu fahren. Fuer Turkana haetten wir Sprit und Wasser fuer 1000 Kilometer packen muessen und wahrscheinlich waere unser carnet de passage nicht abgestempelt geworden. Im Nachhinein stellte sich unser Entschluss als genau richtig heraus, da die Samburu in Kenia gegen die Turkana einen kleinen Stammeskrieg eben genau in der Zeit in der wir dort gefahren waeren angefangen hatten. Mal wieder Glueck gehabt!
Auch der Sueden war landschaftlich sehr reizvoll. Ich bin einfach begeistert von diesem wunderschoenen Land. Auch der Grossteil der Menschen war wunderbar. Ich erinnere mich zum Beispiel wie wir in den Bergen inmitten schoenster Natur zelteten und sich zwei Scouts mit der Kalaschnikow zu uns ans Feuer gesetzt hatten und irgendwann anfingen aethiopische Volkslieder fuer uns zu singen. Dabei war einer der Beiden derart enthusiatisch, dass er mit seiner, um die Schulter haengenden, Kalaschnikow zu klatschen und zu tanzen anfing. Das war so nett. Auch wir versuchten deutsches Liedgut vorzutragen, was jedoch eher peinlich war, weil unsere Schweizer Freunde mehr Songs kannten als wir. ;ö(

Taeglich erleben wir Situationen dieser Art oder begegnen wunderbaren Menschen. Genau das zeichnet die Reise neben dem Abenteuercharakter aus. Ich sehe es als ein grosses Geschenk, all dies erleben zu duerfen und weiss sehr wohl, dass nur wenig Menschen solch einen Traum verwirklichen koennen! Es ist einfach so wertvoll für das Verstaendnis der Welt, andere Kulturen kennenzulernen und wichtig für den Austausch unter den Menschen.

Seit heute sind wir in Nairobi. Es liegen wahrhaft anstrengende Tage hinter uns. Aber wir haben es geschafft. Den haertesten Teil der Transafrika haben wir hinter uns und sehr sehr gut gemeistert, naemlich die Moyale Piste. Dabei hatten wir eine Reifenpanne an Davids 1150 Advernture und einmal hat es Thomas auf der Piste im Sand gelegt. Ansonsten verlief alles bestens.
Aber wie gesagt es war „saumaessig“ anstrengend. Wir hatten ein Tagespensum von 250 Kilometern nur Steine, Sand, Matsch, Schlamm….. Keine Zivilisation, kein Leben. Entsprechend hart war die Etappe fuer uns alle. Abnds sind wir nach Pasta mit Ketchup erschoepft in die Zelte gekrochen um am naechsten Tag wieder durchstarten und erneut Hubbelpiste zu fahren. :+)

Nun sind wir in der Jungle Junction in Nairobi und werden uns die naesten Tage um unsere Maschinen kuemmern, Oelwechsel, Luftfilter, Kuehler putzen, die ganze Maschine reinigen, neue Zuendkerzen einsetzen…….
Einfach ne Runde Pflege fuer die Guten, die so viel leisten mussten. Ich habe diverse Schrauben verloren, die es ebenfalls zu ersetzen gilt. Bilder folgen die Tage.

Seid alle herzlichst gegruesst!!!!!!

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Sudan

November 06, 2009 Von: Birgit Hummel Kategorie: Allgemein

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Ich kann die Bilder leider nicht beschriften.
Sie zeigen einige unserer Schlafplaetze, die erste Reifenpanne, ein Bild von zwei ganz niedlichen Eseln, deren Koepfe leider nicht aufs Bild gepasst haben (stelle morgen das richtige Bild ein), eine sudanische Toilette, und Bilder von der Ueberfahrt nach Wadi Halfa ueber den Nasser See (wie Oelsardinen lag man Haut an Haut zwei Tage lang aufeinander, dabei kam es von Zeit zu Zeit auch zu Rangeleien um die Plaetze auf dem Boden)

Hallo ihr Lieben,

vorab eine kleine Gallerie, die ich sobald meine Kamera wieder Saft hat, erweitern werde.

Die Republik Sudan ist sehr spannend! Der Sudan hat die siebenfache Fläche Deutschlands und gehört geographisch sowohl zu Nordafrika als auch zu Ostafrika und Zentralafrika. Er ist eines der aermsten Laender Afrikas und doch fuelhlt man sich nie bedroht oder in Gefahr. Die Menschen sind im Gegensatz zu den quirligen, geschaeftstuechtigen Aegyptern sehr angenehm dezent und freundlich. Wir haben die letzten Tage ausnahmslos in der Wueste verbracht was herrlich war. Jeden Abend suchten wir abgelegene schoene Plaetze um unser Lager aufzubauen. In so mancher Nacht war es unmoeglich ins Zelt zu liegen, da der Himmel wie ein Meer voller Sterne einfach zu perfekt war! Von den bezaubernden Sonnenauf- und untergaengen ganz zu schweigen!

Die Strasse auf dem Weg nach Dongola, vor der uns alle gewarnt hatten, war enttaeuschend neu! So mussten wir die Strecke etwas aendern um unsere Wuesten Offroad Erfahrungen zu erweitern. Nun dazu sag ich nur, besser als die Paesse in den Seealpen Papa! Dabei blieben natuerlich diverse (2) Sturze nicht aus, da ich mit meinen abgefahrenen Strassenreifen im Tiefsand kaum Land sehe, vor allem bei Wendemanoevern. Zweimal hat sich mein Hinterrad derart tief in den Sand eingegraben, dass David, der starke Tscheche der uns seit Assuan mit seinem Freund Radek begleitet, die Mschine hinten anheben und versetzen musste.
Nun sind wir in Karthum, wohin uns der tolle ADAC (vielen Dank Frau Wagner) morgen meine ersehnten TKC 80 senden wird, dann werden auch tiefergehende 🙂 Sandetappen leichter werden!

Soviel bisher, morgen noch weitere Bilder und in ungefaehr einer Woche folgt ein ausfuehrlicherer Bericht.

So long, Birgit

Leider verbringen wir nun schon den dritten Tag in Khartum. Nachdem wir in den vergangenen Tagen Natur pur geniessen durften, faellt es mir schwer, mich mit dem Gedanken abzufinden, dass wir wohl nich weitere zwei Tage hier sein mussesn. Unser Paket auszuloessen, stellt sich als schwieriger heraus wie wir dachten. Ausserdem brauchen wir ein Visum fuer Aethioien, muessen uns hier nachmal registirieren uvm … An einem Tag voller Einsatzt kann jedoch nicht mehr als eine Sache erledigt werden. Entweder die Zeit vergeht hier schneller, oder die Afrikaner sind einfach viel viel langsamer in allem! 😉 Damit ist die Reise gleichsam Kultur als auch Geduldsschulung fuer mich!
Die Tage hier beginnen damit, dass man sich an den Strassenrand auf den Boden oder einen kleinen Plastikhocker setzt und von einer Frau extrem starken Kaffee ausgeschenkt bekommt. Der Kaffee wird auf einer Feuerstelle mit Kardamohn und Zimt aufkocht. Sehr entspannt. Dabei wird zum Teil gesungen und viel geredet. Die Menschen unterhalten sich gerne untereinander auch ohne sich zu kennen. Neulich Abend habe ich mit einer dieser Kaffeefrauen ein deutsch- sudanisches „Konzert“ gegeben. Das heisst, sie hat ein traditionelles sudanisches Lied gesungen, ich dann ein deutsches Lied, das Ganze waehrend des Kaffeetrinkens und -kochens am Starssenrand versteht sich. Innerhalb weniger Minuten haben sich Massen um uns geschart und geklatscht oder getanzt. So sind sie, sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und geben sich offen allem hin, egal ob sie es eigentlich eilig haben. Die Sudanesen sind soweit wir sie bisher kennen gelernt haben ausserdem sehr freundlich und hilfsbereit. Sie haben nichts oder nicht viel, geben aber sehr gerne! Ich fuehle mich als Tourist sehr willkommen, an den Strassenraendern winken die Menschen oder heben den Daumen.
Nur wie gesagt erfordert es ein hohes Mass an Geduld, wenn man hier buerokratische Dinge zu erledigen hat. Es ist immer jemand zur Stelle der einem hilft, wenn es schwierig ist, aber man braucht Zeit (eigentlich haben wir die ja auch).

Dass es hier noch extremer sein wuerde als in Aegypten, stellte sich direkt bei der Einreise heraus, Stempel um Stempel, zahlreiche Kontrollen auf dem Boot ueber den Nasser See und danach sollten jedoch noch nicht auszureichen. Wir hatten ja eigentlich schon ein Touristenvisum, dennoch erforderte es hier in Khartum einer weiteren Registrierung auf einem Amt, dass wir nur nach langem Suchen bei einem Wasserverlust von sicher 3 Litern unscheinbar in einem Blechverschlag entdeckten. Dort musste man sich mit Sudanesen hinter fuenf verschiedenen Plexiglasschaltern immer wieder auf Neue anstellen. Irgendwann hiess es Fruehstueckspause, alle Mitarbeiter waren ploetzlich 40 Minuten verschwunden und kamen ganz entspannt noch kauend wieder aus einem Verschalg und weiter gings. Ich unterhielt mich mit einem Sudanesen aus dem Norden, der mir erklaerte er kaeme aus dem Niltal muesse sich hier in Khartum aber fuer jeden Besuch neu registrieren lassen! Kurz darauf gab er Thomas und mir ein Sandwich und meinte you’re welcome here in Sudan. So etwas oder Aehnliches entschaedigt immer wieder die Warterei oder die muehsame Buerokratie! Wie gesagt die Menschen sind sehr freundlich und nett.

Wir haben hier in Khartum unsere Zelte direkt am Nil aufgeschlagen, das ist wunderbar weil wir damit etwas dem Stadtrummel entfliehen koennen und abends die Sonnenuntergaenge am Nil bei nur noch 30Grad geniessen koennen! Trotzdem wird es Zeit die Stadt zu verlassen, meiner Maschine tut das Klima auch nicht besonders gut. Sie ist laufend am kuehlen und ich muss sie immer wieder ausschalten, damit der Motor nicht ueberhitzt.

Da war die Fahrt am Nil entlang ueber Dongola schon ein ganz anderes Erlebnis. Erneut wundervolle verschiedene Wuestenformen und in jedem kleinen Oertchen viele interessierte Menschen die sich, sobald wir anhielten, sofort um uns scharten und mit uns zu kommunizieren versuchten. Es gibt hier aber zum Glueck mehr englischssprechende Menschen als in Aegzpten, was wohl daran liegt, dass Englisch neben arabisch die Amtssprache ist. Die Supermaerkte hier verkaufen Wasser, Seife, Linsen und Bohnen Thunfisch, Ketchup, Tempos und neben Keksen und ab und zu Erfrischungsgetraenken wie Cola war es das schon! Ich dachte als ich das erste mal nach einem Supermarkt fragte und man mich in solch ein Kiosk schickte, man haette mich nicht verstanden, aber dem war nicht so.

Das durschnittliche Jahreseinkommen pro Kopf hier betraegt 340 US $ pro JAhr, gemessen daran kann man sich ausmalen, dass kaum einer Kola, Tempos oder gar Zigaretten kaufen kann! Entsprechend klein ist das Angebot in den Laeden oder sogenannten „Supermaerkten“.

Nun denn, das wars vorab, seid alle lieb gegruesst und bis die Tage!!