jamboree

Mit dem Motorrad durch das wilde Afrika :-)
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Artikel der Kategorie Dezember, 2009

Tansania ueberstanden!

Dezember 11, 2009 Von: Birgit Hummel Kategorie: Allgemein

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Jambo, habari?

Ich lerne von Tag zu Tag ein bisschen mehr Suaheli. Ich hoffe es geht Euch allen gut und Ihr geniesst die Vorweihnachtszeit. Hier in Tanzania wird Weihnachten, obwohl etwa 40 % der Bevoelkerung Christen sind, nicht wirklich zelebriert.

Unsere Einreise nach Tanzania war gepraegt von der immer noch anhaltenden kleinen Regenzeit. Wir hatten unsere Motorraeder in Nairobi so schoen auf Hochglanz poliert (naja in meinen Augen Papa;-)), und sie dann direkt wieder eingesaut. Nun ja, die Schlammfahrten machen mir persoenlich aber besonderen Spass. Inzwischen habe ich auch richtig Gefallen an den zum Teil metertiefen Pfuetzen.

Am Tag der Einreise wurde es langsam dunkel, es regnete immer wieder und weit und breit war keine Stadt in Sicht. Der Grenzer hatte uns dringend davon abgeraten im Busch zu campieren, es sei denn wir wollten uns als Dinner fuer Loewen oder sonstige Wildtiere zur Verfuegung stellen. Da dies nicht der Fall war, freuten wir uns besonders in einem kleinen Oertchen eine Missionsstation zu entdecken. Der dortige Pfarrer war dann ironischerweise auch noch ein Thueringer der urspruenglich aus Sachsen kommt und den Thomas aufgrund seines Akzentes direkt lokalisieren konnte. Da war die Freude natuerlich gross. Dieter bot uns dann direkt ein ganzes Haus zur Uebernachtung an, Luxus pur. Am naechsten Morgen gab es ein leckeres Freuhstueck und wir durften noch seine wunderbare Frau Ruth kennen lernen.

Wir sind dann um den wunderschoenen Mount Meru, einen 4500 Meter hohen Berg gefahren. In Arusha mussten wir eine Zwangspause, aufgrund eines Regenschauers eingelegen. Leider konnten wir den Kilimanjaro, wegen des Wetters, nur hinter einem versteckten Wolkenmeer erahnen. Schade, aber man kann nicht alles haben!
Dafuer war die Masai-Savanne mit ihrer tropischen Vegetation sehr beeindruckend. Endlich mal wieder richtiges gruen zu sehen tat sehr gut. Auch die Einheimischen sind darueber sehr sehr gleucklich. Es hatte wohl in der Gegend um Aruscha die letzten eineinhalb Jahre nicht geregnet, alles war ausgetrocknet und die Menschen hatten kaum zu essen! Auch die Tiere im Masai Mara und in der Serengeti waren zu Tausenden verdurstet. Die Nationalparks geben scheinbar nach wie vor ein trauriges Bild ab, ueberall am Wegrand sollen Tierkadaver liegen. Ich bin ganz froh, dass ich mir die Parks bereits vor drei Jahren angesehen habe. In Zimbabwe werden wir voraussichtlich eine Safari in den Busch machen, aber wer weiss? πŸ˜‰ Unsere Plaene oder Ideen aendern sich taeglich, manchmal stuendlich, man hoert hier was da was …
Wunderbar daran ist, dass wir die notwendige Flexibilitaet zur Aenderung der Plaene haben, da wir frei von starren Vorhaben sind! Oh wie ich das liebe!

Das naechste Ziel war Babati, eine Kleinstadt zwischen Aruscha und Dodoma, der offiziellen Hauptstadt Tansanias. Babati war ein Oertchen, in das sich seltenst Musungus (Weisse) verlaufen. Entsprechend sensationell war unsere Ankunft mit den Motorraedern. Wir bezogen ein guenstiges Guesthouse erkundeten den Ort. Allzuviel zu erkunden gab es dort natuerlich nicht, aber mal wieder habe ich viele nette Menschen getroffen. Leider nur Maenner, die Frauen scheinen in Tansania nicht viel von Musungu Frauen zu halten. Sie sind mir gegenueber leider oft unfreundlich und schroff. Zum Glueck sind nicht alle so! πŸ˜‰

In Dodoma, der offiziellen Hauptstadt, in der es allerdings nicht viel gibt, hatten wir dann leider das grosse Pech, dass wir zum ersten Mal beklaut wurden. Vielmehr Thomas wurde der Rucksack, in dem zu allem Unglueck auch das Navi war, gestohlen. Dann Polizei und viel Laerm um nichts, denn letzendlich war der Dieb schon weit ueber alle Berge. Immerhin haben wir jetzt mal eine Polizeistation von innen gesehen. Wenn man das nicht miterlebt hat, faellt es schwer zu glauben dass dort bei Verhoeren noch zugeschlagen wird, man hinter den Gitterstaeben fuenf bis zehn schreiende Kleinkriminelle stehn sieht die alle schreien… UIUIUI

Nachmittags um drei verliessen wir ziemlich geknickt, ausgestattet immerhin mit einer in einem Buchladen erworbene Landkarte, die Stadt in Richtung Morongoro. Unser guesthouse dort, das einzige das erschwinglich und nicht ausgebucht war, stellte sich leider als richtiges Loch heraus. Thomas war so angewidert, dass er waehrend der Nacht still und heimlich auszog und sein Zelt neben den Motorraedern aufstellte. Mein Vermoegen, egal wo, stets in einen seeligen Schlaf zu verfallen, sorgte dafuer, dass ich erst am folgenden Morgen Thomas Abwesenheit registrierte.

Fortsetzung folgt in den kommenden Tagen!

Allerliebste Gruesse an alle, aber heute vor allem an meine liebe Anja und den Dani sowie mein suesses Patenkind Liselotte. Schade dass ich am heutigen Tag nicht bei Euch sein kann, mit dem Herzen war ich Euch bestimmt ganz nah.

Herzlichen Glueckwunsch zur Vermaehlung und ich freue mich auf die grosse Feier naechstes Jahr!

Leider schaffe ich es nicht, die mehrfach hochgeladenen Bilder zu leoschen. Wenn Dilettanten am Werk sind! πŸ™‚

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Fortsetzung:

Jetzt muss ich den ersten richtigen Boxen Stop machen. Mein hinterer Daempfer ist geplatzt. Das war vermutlich auch die Ursache, warum die Traegerschrabe gebrochen war. Ich habe heute von Dar es Salaam aus den ADAC kontaktiert und werde morgen erfahren, wann der Ersatzdaempfer eintreffen wird. Das bloede Teil kostet 650 Euro, (Ich vermute mein Maschinchen hat kaum noch diesen Wert), hinzu werde die Zollgebuehren kommen …
Naja aber die Sonne scheint hier und es war auch nett wieder in dem altbekannten guesthouse aufzuschlagen, wo uns die Angestellten und manche Gaeste, nebenan parkierende Taxifahrer… herzlich willkommen hiessen. Die vergangenen Tage verbrachten wir in der Satellite City von Daressalaam eine zum Glueck touristisch noch unentdeckte Ecke aber im Vergleich so schoen wie die voellig ueberlaufene und damit einhergehend komplett ueberteuerte Insel Zansibar.
Leider habe ich heute zum zweiten Mal vergeblich versucht die Feder aus dem Cargobereich auszuloesen. Erneut hat sich nach einigen Stunden des Suchens in tausenden Ordnern herausgestellt, dass Sie noch nicht angekommen ist. Wohl sei diesmal das Flugzeug gelandet, allerdings ohne Frachtgut. Das musste naemlich am Kilimajaro in LKWs verladen werden, weil unverhofft Passagiere zugestiegen waren. Mal wieder eine unglaublich seltsame Geschichte, von denen gibt es hier uebrigens unglaublich viele gibt, but THAT’S AFRICA!
Bereits gestern versuchte ich dem Chef des Cargobereichs in Dar zu erklaeren, dass wenn er die vielen Unterlagen nicht nur in Ordner, sonden ausserdem durch Register nach Fluggesellschaften trennen wuerde, die Arbeit viel schneller verrichtet werden koennte. Er erwiderte lachend, dass wir doch genug Zeit haetten und es die Europaeer einfach immer zu eilig haetten…! Vielleicht hat er damit ein bisschen recht, Magengeschwuere bekommen die Tansanier sicher nicht und wenn dann von zu fettigem Essen! πŸ™‚ Wie sagt ein sehr treffendes Sprichwort so schoen, „wir haben die Uhren, die Afrikaner die Zeit“!
Zum Glueck bin ich mit einer ordentlichen Portion Humor gesegnet und kann immer noch lachen… πŸ™‚
Heute morgen wurde ich vom Cargoteam zum Fruehstueck mitten in der Verladehalle eingeladen! Sie hatten mir erklaert, dass das Buero fuer die Zollpapiere fruehestens um 09.30h aufmachen wuerde. Ich entgegnete, dass das nicht sein koenne, weil der Chef mir am vortag versicherte ich koenne ab 08.00h kommen um alles zu managen. Die Jungs lachten nur und meinten „african time“ …
Also Fruehstueck zwischen Staplern auf dem Boden der voellig verdreckten Halle…. Was will man mehr, nach einer zu kurzen Nacht als Morgenmuffel … πŸ™‚ Nach 1.5 Stunden oeffnete dann auch tatsaechlich das Haupt-Cargobuero.
So passieren hier taeglich nette aber auch sehr kuriose Dinge, es ist nie langweilig. Dennoch wird es langsam Zeit weiterzukommen. Weihnachten rueckt naeher und ich habe keine Lust ueber die Feiertage noch immer hier festzusitzen oder gar Heiligabend in der Verladehalle des Flughafens von Dar Es Salaam zu verbringen! Aber who knows …! πŸ™‚

Inzwischen ist etwas Zeit vergangen. nach dem Wochenende konnte ich tatsaechlich nach einigem Kaempfen meinen Daempfer in Empfang nehmen und stolz das Flughafengelaende verlassen. Zuvor musste ich noch zur Endabnahme zum Big Boss des Cargobereiches der mich begleuckwuenschte. Wirklich spannend was sich in diesem Gelaende so abgespielt hat. Ich beobachtete zum Beispiel, wie Frauen am Tor Geld zahlten, aus Koffern Kleider anprobierten und die dann gegen eine weitere Bezahlung mitgenommen haben… !
Naja fuer mich hatte alles geklappt, wenngleich es wieder einen kompletten Tag in Anspruch genommen hatte. Waehrend ich am Flughafen war, meldete sich Thomas telefonisch, dass er mit den Tschechen weiterziehe, weil ihm die Spritsituation in Malawi zu unsicher sei. Ok das bedeutete fuer mich, ab jetzt alleine weiterzuziehen. Eine neue abenteuerliche Herausforderung der ich mich aber gewachsen fuehlte.
Am kommenden Tag wurde meine Feder eingebaut, und weil ich mich da schon etwas k.o. fuelhte ging es dann noch einen weiterenTag spaeter in Richtung Malawi. Ich bin durch den Mikumi National Park gefahren, Elefanten, die die Strasse kreuzten, Zebras, Antilopen…
Waehrend der Fahrt stieg mein Adrenalinspielgel konstant an, so ohne Knautschzone an den wilden Tieren vorbei ist ganz schoen aufregend. So schoen und spannend diese 50 Kilometer waren, war ich doch froh heil am Gate angekommen zu sein und den Park wieder verlassen zu koennen. In Mikumi uebernachtete ich dann in einer netten kleinen Lodge. Ich hatte bereits etwas Fieber und fuehlte mich erschlagen…. Nun das sollte sich in den kommenden Tagen leider noch steigern. Ich hatte bereits die Vorahnung Malaria zu haben, leider bestaetigte sich dies einige Tage spaeter bei einem Bluttest. An Heligabend ging es durch die schoene Berglanschaft in Richtung Iringa. Leider meldete sich die Regenzeit immer mal wieder durch kurze heftige Schauer! Nach einem dieser Schauer, die Strasse war noch stellenweise nass, zog es mir dann urploetzlich mit ca 100 km/h beide Raeder gleichzeitig weg. Beim Stuerzen stiess ich mich vom Moped ab und schlitterete noch einige Meter auf der Strasse, mein Motorrad ueberschlug sich hinter mir und irgendwann kamen wir beide zum Stillstand. Nach dem ersten Check stellte ich fest, dass zwar alles wehtat, ich aber aufstehen konnte und nicht ernsthaft verletzt war.
200 Meter entfernt von mir stand ein LKW und 2 Maenner, puh Glueck gehabt, dachte ich im ersten Moment. Doch die Maenner hatten sich in dem Moment, als ich mich ihnen zuwandte vom mir weggedreht. Ich glaube, dass war so ungefaehr der schrecklichste Moment des ganzen Unfalls. Leider spielgelt das auch ein bisschen die Mentalitaet der Tansanier wieder. Wegschauen, wenn man nicht profitieren kann. Uebrigens hatten die beiden Maenner den Unfall indirekt verursacht, da deren LKW den Diesel verloren hatte. Ich musste Ihnen also mehrmals rufen damit sie halfen mein Motorrad zur Seite zu schieben. Man muss sich das mal vorstellen…. !
Im Nachhinein bestaetigten mir auch Tansanier, dass waere ich tot oder bewusstlos gewesen, sie bestimmt bekommen waeren, allerdings um mich auszurauben, nicht um zu helfen.
Als ich sie dann auf die Gefahr der Lache hinwies und meinte, wir muessten jene absichern, liefen die beiden einfach weg!
Diese Form einer allgemeinen Ignoranz hatte ich in den vergangenen Wochen leider oefters festgestellt. Ich sammlete also Zweige, legte sie humpelnd auf die Stelle, hiefte mich auf mein Bike und fuhr langsam weiter in Richtung Iringa der naechst groesseren Stadt. Da mir alles weh tat und ich ja befuerchtete Malaria zu haben, suchte ich in Iringa dann das Krankenhaus auf. Empfangen wurde ich dort leider nur von Huehnern, Menschen traf ich erstmal nicht an. Nach einigem Rufen schlappte doch irgendwann eine Krankenschwester an, meinte Aerzte seien nicht da, es sei doch Weihnachten. Ich schilderete ihr meine Situation, woraufhin sie meinte ich solle in die Apotheke und Schmerzpillen holen. Puh… da sind mir dann erstmal ein paar Traenen gekullert. Wie konnte das sein, ein Krankenhaus ohne Aerzte, was war das fuer ein schreckliches unmenschliches Land und zum Glueck war ich nicht schlimmer verletzt. Naja half alles nichts, ich setzte mich wieder auf mein Moped, das zum Glueck noch fahrbar war, und verliess das Scheisskaff. Wieder setzte der Regen ein. Ich hoffte nur bald moeglichst ein Camp zu finden… Auf einem kleinen Berg fand ich dann ein sicheres Plaetzchen fuer mich, mein Moped und mein Zelt. Es war affenkalt und als Weihnachtsmahl fand ich noch eine Dose Thunfisch in meinem Gepaeck… Was fuer ein Tag bzw. was fuer ein Wehnachtsabend….
Am naechsten Morgen hatte ich dann richtig hohes Fieber , einen steifen Hals und saemtliche Schmerzen verteilt auf die verschiedensten Koerperregionen. Ich musste irgendwie in die naechste Stadt kommen… Das gelang mir dann auch, ich kam nach Makumba und fand ein kleines Hotel in das ich mich die folgenden 2 Tage verkroch, Antimalaria und Schmerztabeltten zu mir nahm und mich mehr oder weniger erholte. Hatte wirklich schon bessere Weihnachten πŸ™‚
Naja, nach den zwei Tagen fuehlte ich mich wieder etwas besser, reparierte in einer kleinen Autowerkstatt die sichtbaren Blaessuren an meinem Moped und fuhr nach Mbeya weiter. Ich wollte nur noch raus aus diesem Land. …

Seit 4 Tagen bin ich in Malawi. Ich war hier im Krankenhaus und der Verdacht mit der Malaria hat sich bestaetigt. Zum Glueck ist nichts gebrochen, mein Motorrad ist wieder ganz repariert und alles laeuft wieder! Ich hatte hier das grosse Glueck, dass ich 100 Kilometer nach der Grenze, als ich feststellte, dass das Fahrwerk meines Bikes absank, an einer Tankstelle einen Minister aus Malawi kennen zu lernen. Dieser lud mich direkt zu sich ein und unterstuetzte mich in allen Angelegenheiten waehrend der lezten Tage. Mein Retter in der Not. Ich hatte schon einen LKW organisiert, mit dem ich mit meiner Maschine bis Suedafrika gekommen waere, und dachte das sei das Aus der Reise!

Doch immer wenn du denkst es geht nicht mehr, … kommt von irgendwo ein Lichtlein her πŸ™‚

Ab morgen oder uebermorgen geht die Fahrt weiter durch das schoene Malawi. Hier sind die Menschen uebrigens wieder hilfsbereit, nett und gastfreundlich.
Tansania war einfach extrem. So viele Menschen mit so harten Kanten, puh.
Tansania hinterlaesst viele Fragen bei mir. Fragen auf die ich noch keine Anwort habe, aber die mich sicher noch lange zum Nachdenken anregen werden. Tansania hinterlaesst also klare Spuren bei mir! (leider auch sichbare ;-), hab immer noch saemtliche Schrammen und blaue Flecken…)

Nun wuensch ich allen einen wunderbaren Start ins neue Jahr! Alles Liebe! Birgit

Kenia

Dezember 01, 2009 Von: Birgit Hummel Kategorie: Allgemein

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Jambo zusammen,

unsere Einreise nach Kenia ist reibungslos gelaufen. Wie die ersten 500 Kilometer Strecke verlaufen sind, konntet ihr ja bereits in meinem Aethiopien Artikel lesen.
Nachdem wir diesen anstrengenden Teil geschafft hatten fuhren wir zum Mount Kenia, in ein 2600 Meter hoch gelegenes sogenanntes Camp. Eigentlich handelte es sich einfach um eine Wiese auf der das Zelten erlaubt war, aber da sich diese Gruenflaeche im National Park befindet wird sie wohl als Camp bezeichnet.
Die Gegend ist traumhaft schoen. Da es am Mount Kenia viel regnet, hat sich ein Regenwaldguertel entlang des Massivs gebildet. Das ewigen Eis am Äquator ist wahnsinnig beeindruckend. Inmitten dieser eindrucksvollen Natur bauten wir unser Laegerle auf, machten ein grosses Feuer und David kochte uns mal wieder leckere Ketchup-Pasta. Zur inneren Erwaermung fand sich dann auch noch ein Schlueckchen Whiskey in Davids Alubox. Damit waren wir dann bestens vorbereitet fuer die einbrechende kalte Nacht.

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Nach der eiskalten Nacht entschieden meine maennlichen Begleiter eine Tour zu machen, bei der Kopfweh vorprogrammiert war. Sie wanderten von 3600 Metern Hoehe in Richtung Gletscher auf 4300 Meter Hoehe und am gleichen Tag zurueck. Dies wollte ich mir nicht antun, zumal ich bereits vor drei Jahren am Gletscherrand war. Also machte ich eine raucherlungenfreundlichere Tour, bei der dei einzige Herausforderung darin bestand, das mulmige Gefuehl, alleine vor 6 Bueffeln zu stehen und nicht vor Angst in die Hose zu machen, sondern einfach weiterzugehen.

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Nach diversen Begegnungen mit Riesenhirschen und weiteren Bueffeln, kehrte ich nachmittags an mein Zelt zurueck. Ich packte mein Bike und kurz vor der Daemmerung verlies ich den Park. Da wartete auch schon die naechste Bueffelherde auf mich. Diesmal war ich auf dem Moped und 14 Bueffelaugen stierten mich an, uiuiui. Das Ganze auf einer Matschstrecke, auf der nur ein langsames Vorwaertskommen moeglich war. Nun ja, ich hab auch diese Huerde ueberwunden, wenngleich mit zitternden Gliedern, was das Fahren auf dem unwegsamen Gelaende nicht unbedingt vereinfachte. Nach ca. 10 Kilometern fand ich eine Lodge in der campen erlaubt war. Traumhafter Weise war sogar die Nutzung einer warmen Dusche inklusive.
Die Jungs trafen drei Stunden spaeter total erschoepft in der Lodge ein. Leider konnten Sie nicht ganz bis zum Gletscher gehen und es war den ganzen Tag bewoelkt (Glueck gehabt ;-). Toll das mein Handy wieder einsatzbereit, (Danke Papa, dass Du dich fuer mich mit den Deppen von O2 rumgeaergert hast, du bist einfach der Beste :-)) somit konnte ich Ihnen die GPS Koordinaten von meiner neuen Residenz mailen. Nachdem wir uns ein feudales Dinner am offenen Kamin der Lodge gegoennt hatten, fielen wir alle, vor allem aber die Jungs, erschoepft in unsere Schlafsaecke und schliefen einen „Schlaf der Gerechten“, das „Feierabend“ Tusker trug einen weiteren Beirag dazu.;-)

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Tags darauf fuhren wir durch das Zentral-Mittel-Kenia das vom Rift Valley durchzogen wird, einem Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Wir fuhren ueber den Aequator und feierten das Aequatorfest mit Coke, Sprite und Chicken. Spaeter erfrischte uns dann die Regenzeit ungemein, wir waren nach einem tropischen Regenguss nass bis auf die Knochen doch die zahlreichen Staub- und Sandstrecken die sich durch das Klima zu Matschstrecken verwandelten sorgten wieder fuer ein ausgewogenes Koerperklima. πŸ˜‰

Seit 5 Tagen sind wir jetzt in der wunderschoenen, chilligen Jungle Junction, einer Mischung aus Werkstatt und Backpacker. Es gibt einen grossen Garten zum Zelten, ein Haus mit Kueche und einem wunderbar gemuetlichen Wohnzimmer mit vielen Sofas …, ein toller Ort um ein bisschen auszuspannen und die Sachen auf Vordermann zu bringen. Mein Motorrad glaenzt wieder, hat neues Oel bekommen, der Luftfilter ist gereinigt und die diversen Flussigkeitsbehaeltern zeigen wieder Idealpegel an. Auch meine Kette glaenzt nach drei Stunden akribischer Arbeit wie neu. Die Klamotten und das Zelt wurden nach 2 Monaten gewaschen und geputzt, sogar mein Schlafsack duftet wieder aprilfrisch. Ist das schoen…. πŸ˜‰
Jetzt kann es endlich weitergehen. Morgen frueh werden wir in den Sueden aufbrechen.

Herzlichste Gruesse an alle daheim!