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Mit dem Motorrad durch das wilde Afrika :-)
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Artikel der Kategorie Januar, 2010

Malawi/ Mosambik:-) BILDER

Januar 02, 2010 Von: Birgit Hummel Kategorie: Allgemein

Geplaettet von den vergangenen anstrengenden Tagen, stellte ich direkt bei der Einreise nach Malawi eine ganz andere Atmosphaere fest. Freundlich und nett wurde ich schon von den Grenzern in Empfang genommen. Das sollte sich so fortsetzen. Nicht umsonst wird Malawi das „warm heart of Africa“ im lonely planet beschrieben. Ich habe ja bereits beim Abschlussteil von Tansania die Begegnung mit dem Minister beschrieben. Bei dem Minister war ich insgesamt fuenf Tage zu Gast. Silvester verbrachte ich mit seinen Angestellten und einigen Neffen und Nichten direkt am Ufer des unglaublich schoenen Malawisees. Ich bevorzugte, mit den Leuten aus dem Haus zu feiern, da Cornelius mit seinen Kollegen feiern wollte. Mit denen war ich bereits an einem Abend unterwegs gewesen und hatte mich gelangweilt und unwohl gefuehlt. (High society scheint ueberall gleich zu sein, eindeutig nicht meine Welt!) Irgendwann im Laufe der Nacht wurde dann am Strand getanzt und ich erlebte einen unglaublich netten Jahreswechsel. Am folgenden Tag durfte ich dann nit dem Minister einer traditionellen Tanzvorfuehrung beiwohnen. Dazu fuhren wir in ein kleines Doerfchen in dem sich einige hundert Menschen versammelt hatten. Verschiedene Gruppen begannen um ihre jeweiligen Trommler zu tanzen und es war als waere ich mitten in einem Dokumentarfilm ueber afrikanische Rituale und Traditionen! Die Kinder waren ganz aufgeregt, dass eine Mzungu zu Gast war. Manche kamen her und wollten mir die Hand geben um spaeter zu pruefen ob ich auf sie abfaerbe:-) Ungelogen, die Kinder haben nach dem Haendeschuetteln ihre Hand angesehen… wir Erwachsenen haben uns natuerlich koestlichst darueber amusiert! Es war einfach unglaublich! Die Taenzerinnen waren zwischen geschaetzten 15 und 50 Jahren alt und alle gleichermassen intensiv am Darbieten ihrer religioesen Taenze. Manche von ihnen hatten die Augen dabei geschlossen. Ein Pech aber auch, dass meine Kamera den Unfall nicht ueberlebt hatte, weil ich sie in meiner Jackentasche vor dem Regen schuetzen wollte. Inzwischen ist das Objektiv komplett kaputt und sie meldet nur noch Systemfehler beim Einschalten. Ich hoffe in Lilongwe finde ich eine einigermassen gute neue Kamera. Schade, dass ich die Zeremonie somit nicht fuer euch festhalten konnte. Unglaublich diese Intensitaet! Die umstehenden Menschen haben natuerlich mitgetanzt und sich so schoen zu dem Rhythmus der Trommeln bewegt, wow! Die haben einfach den Rhytmus im Blut! Nun was kann ich bislang weiter ueber Malawi sagen, ausser dass die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit sind. Malawi ist ein sehr sehr armes Land, selbst der Minister hatte kein richtiges Badezimmer in seinem Haus, und ging zur taeglichen Koerperpflege in den Malawisee. Das durschnittliche Monatseinkommen liegt hier bei 50 US$. Ueber 11% der Bevoelkerung ist HIV positiv und die Kindersterblichkeit ist sehr hoch. Die medizinische Versorgung wird vom Staat gestellt und ist besser als in Tansania. Dennoch kann man ein Krankenhaus hier natuerlich nicht mit einem bei uns vergleichen! Malawi zeichnet sich aber neben der atemberaubenden landschaftlichen Kulisse dadurch aus, dass die Menschen, zumindest soweit ich das bislang beurteilen kann, nach vorne schauen und etwas veraendern wollen. Sie erkennen die Notwendigkeit von Bildung und Weiterentwicklung. Die Landschaft ist neben dem 600 Kilometer langen Malawisee gepraegt von Bergen, weiten Ebenen und Savannen. Malawi liegt ebenfalls im Bereich des ostafrikansichen Grabenbruchs. Vermutlich war es deswegen in den Tagen vor Weihnachten bis zur Jahreswende immer wieder zu Erbeben, zum Teil mit einer gemessenen Staerke von 6,0 gekommen. Der Minister hatte in den Tagen viel zu tun, er musste die Menschen, die direkt betroffen waren, mit Notunterkuenften und Care- Paketen versorgen. Ich habe nur Nachbeben bemerkt, wahrscheinlich weil die Beben vor allem nachts waren und ich da ja fuer gewoehnlich tief schlafe 🙂 Neue Abenteuer kann ich zum Glueck noch nicht berichten. Ich erlebe bislang alles sehr entspannt und das ist auch gut. Ich leide immer noch unter den Nachwehen der Malaria. Ich bin ziemlich ko und dankbar ueber die erholsame Atmosphaere!

Herzlichste Gruesse an alle und ein wunderbares neues Jahr!

Entlang des Malawi Lakes landete ich in Chitimba, einem paradisischen Fleckchen Erde. Nach Livingstonia meldete sich erneut mein Bike 🙁 ! Diesmal waren die Bremsen abgefahren. Eigentlich sollte dies kein Problem sein, auch nicht hier in Afrika. Aber mal wieder taeuschte ich mich gewaltig. Die Kollegen auf der Kaffeeplantage, auf der ich gelandet war, schafften es meinen Kolben zu ruinieren, waehrend meiner 5 minuetigen Abwesenheit! Das Schlimme dabei war, dass ich ihnen nicht mal richtig boese sein konnte, weil sie es ja nur gut gemeint hatten. Sie wollten, so erklaerten sie mir im Nachinein, den Kolben an dem Schleifgeraet nur reinigen und waren selber ueberrascht, dass sie damit die Bremse ruiniert hatten :-). Ich war schon davon ausgegangen, dass ich nach Suedafrika fahren und mir einen kompletten Bremssattel besorgen muesste. Aber wie so oft in Afrika fand sich eine neue Loesung, hakuna matata, nicht? Nach einem Tag rumschrauben und ausprobieren fuhr ich ohne Rueckbremse in ein Guesthouse. Dort klaerte sich dann mal wieder alles, wie so oft hier in Afrika… 🙂 Ueber einen Gast im guesthouse lernte ich Axel, einen Deutschen der hier eine Erdkohlemine hat kennen. Ich fand am kommenden Tag eine deutsch gefuehrte Werkstatt vor, in der alles ordetlich und strukturiert war. Nach den vergangenen Monaten war das mal wieder wahnsinnig toll! Axel konnte dann auch einen passenden Kolben aus einem Presslufthammerkolben herstellen. Damit war es dann ein Leichtes die Bremse wieder funktionfaehig zu machen. In Muzuzu blieb ich dann noch einige Tage. Ein sehr nettes kleines Staedtchen, nette Menschen ueberall und ein guter Platz zum Abhaengen. An meinem vorletzten Tag in Muzuzu traf dann Markus, ein deutscher Motorradfahrer der seit April vergangenen Jahres on the road ist, ein. Mit Markus traf ich mich drei Tage spaeter in Lilongwe wieder. Ich war die Strasse durch die schoenen malawischen Berge gefahren. In Lilongwe konnte ich dann endlich wieder eine neue Kamera finden. Das heisst bald folgen wieder Bilder! Von Lilongwe ging es dann gemeinsam mit Markus nach Moa in eine Mission in der die Uebernachtung sauteuer gewesen waere. Selbst fuers Zelten mussten wir noch 5 €pro Zelt hinlegen! Es war aber ein traumhafter Ort. Es gab viele Holzschnitzereien und am Morgen wurden wir von Pavianen, die in den Baeumen turnten, geweckt. Dann ging es in Richtung Mosambique. Dort sind wir momentan und geniessen die nette Stimmung hier. Markus kommt es hier vor wie in Brasilien und auch ich nehme eine starke Veraenderung zu den bisherigen Laendern wahr. Trotzdem ist es sehr schoen hier! Die Landschaft ist gepraegt von einer endlos scheinenden gruenen Weite, teilweise unterbrochen durch das stufenartig ansteigende Bergplateau in Richtung Zimbabwe.

Nach einigem Hin- und Her ueberlegen haben wir uns entschieden gemeinsam Richtung Zimbabwe weiterzureisen… Mal schauen wo ich also in den kommenden Tagen landen werde! 🙂