Suedafrika und Rueckreise
🙂
In East London genoss ich zu Gast bei meinen lieben Freunden Toni, Terry und deren Kinder Tana und Ros zu sein. Wunderbare Menschen, die mich direkt in ihre Familie aufgenommen hatten. Toni hatte sich an einem der Tage frei genommen. Gemeinsam haben wir eine Tour auf der Adrenalin, einem Speedboot, gemacht- olala! Der etwas verreuckte Bootsbesitzer und Freund von Toni heizte mit 90 Sachen ueber die wilden Wellen des indischen Ozeans. Auf der Reuckfahrt steuerte er fullspeed auf den Landsteg zu, eieiei, aber ich war tapfer und verstand meine Angst zu verbergen. Wir hatten in East Lomdon so eine wunderbare gemeinsame Zeit, dass wir beschlossen noch das Wochenende in Whole in the Wall, gemeinsam zu verbringen. Whole in the Wall liegt in der ehemaligen Transkei oder heutigen wild coast. In East London lernte ich Bernd einen Freund von Toni un Terry kennen. Auch er ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Gemeinsam machten wir uns bereits am Freitagvormittag auf den Weg quer durch die Transkei.
Die Wild Coast, deren Name etwas unpassend gewaehlt wurde, da die Küste sicher ist, beeindruckt mit ihren saftig grünen Hügeln, imposanten Felsenriffs, Klippen, Flußmündungen, reizvollen Lagunen und ursprünglichen Siedlungen. Sie ist sicher eine der schönsten Küsten Südafrikas. Erfreut hatte ich den Eindruck wieder ins schwarze Afrika zurueckzukehren. Die einzelnen Siedlungen, mit den leuchtend gruen gestrichenen Rundhuetten der Xhosa, passen wunderbar in die saftig gruene subtropische Landschaft. Auf den Pisten fanden sich wieder mehr Tiere und Menschen als Fahrzeuge vor. An jeder Ecke wurde gewunken und gegruesst…. ! Endlich war ich wieder im Afrika wie ich es vom oestlichen Teil des Kontinentes kannte.
Wir ueberquerten in einem kleinen Kutter eine Flussmeundung bei Kei Mouth und steuerten Whole in the Wall an. Leider hatte es vormittags bereits angefangen zu regnen, was die Fahrt ueber die Pisten, die man teilweise wirklich als wild bezeichnen konnte, etwas verlangsamte. Irgendwann mittags hatte Bernd einen Platten. Also galt es im stroemenden Regen Reifen flicken. Bis dahin war ich bereits komplett durchgenaesst. Wir erreichten das Kuestendorf erst spaet am Abend, gegen 22.00h! Total durchnaesst und durchgefroren nahm ich noch vor dem ersten Bierchen ein heisses Bad! 😉
Am naechsten Morgen erst konnte ich das paradisiche Oertchen sehen und geniessen. Nach zwei sehr schoenen Tagen, Sonennschein und Entspannung hies es dann traenenreichen Abschied zu nehmen. Mal wieder fiel es mir schwer einen Ort, vor allem aber lieb gewonne Menschen zu verlassen, etwas woran ich mich waehrend der ganzen Reise nicht gewoehnen konnte.
Ich packte meine sieben Sachen auf mein Bike, setzte meinen Helm auf, startete den Motor, winkte noch ein letztes mal und weiter gings ins Unbekannte. Bald setzte gluecklicherweise wieder das unbeschreiblichen Freiheitsgefuehl ein, das mich so oft ueberkam, wenn ich weiterzog und noch nicht genau wusste, wo ich am Abend landen wuerde. „Heute hier morgen dort, bin kaum da muss ich fort…“ eins der Lieder die ich dann fuer gewoehnlich strahlend unter unter meinem Helm traellerte. 🙂
Port St. Johns, ein verwegenes Oertchen an der Mündung des gewaltigen Umzimvubu Flusses, inmitten dichter subtropischer Urwälder, war mein naechstes Ziel. Erneut ein Teil des authentischen Afrikas! Von einer kleinen Landebahn auf den Bergen um St. Johns, kann man die zwei beruehmten Sandsteinberge durch die der Umzimvubu Fluss ins Meer fliesst, bewundern. Zu Gast bei einem ehemaligen Farmer und Minenbesitzer aus Zimbabwe, erfuhr ich viel ueber die Mugabe Herrschaft und Tyrannei im ehemaligen Rhodesien.
Weiter in Richtung Norden, steuerte ich eigentlich am folgenden Tag Lesotho an. Auf dem Weg bei einem kurzen Foto- und Zigarettenstopp registrierte ich, dass die Kette meines Motorrads, obwohl zwei Tage vorher gespannt, erneut durchhing. Nun nach bis dahin 30.000 gefahrenen Kilometern verstaendlich, dass sie nun oefters mal einen Haenger hatte. Also nahm ich mich ihrer an, bemerkte jedoch beim Festziehen der Schrauben meines Hinterrades ein Zentimeter grosses Spiel der Achse nach links und rechts. Die Befestigungsschraube der Schwinge war an beiden Seiten ausgeschlagen. Hmm, weit und breit keine Werkstatt, also machte ich kehrt, begab mich auf die geteerte Bundesstrasse und fuhr zuueck in Richtung East London. Dort angekommen, konsultierte ich die Jungs bei KTM. Die gaben mir gruenes Licht fuer die Rueckfahrt nach Kappstatt, meinten aber ich solle auf keinen Fall die Teerstrasse verlassen. 🙁
So schlimm war das Ganze aber nicht, denn eigentlich haette ich ohnehin nur einen Tag Zeit fuer Lesotho gehabt, denn in der Zwischenzeit stand mein Reuckflug ab Kappstatt fest. Folglich fuhr ich in den kommenden Tagen ueber das zauberhafte Karoo Staedtchen Graaf Reinet, die wunderschoene Route 62 entlang in Richtung Westen. Ich besuchte nochmals Kurt und Suzanne in der Amber Lagoon, wo ich dann zu unserer gegenseitigen Freude ueber das dritte zufaellige Treffen, nochmal auf Markus aus Kanada traf (er war zwei Tage vor mir dort eingetroffen- hatte seine Erstzteile in Kappstatt endlich bekommen und eingebaut). Dann weiter durch die Karoo Mountains nach Kappstatt, steuerte ich eigentlich den Caravan Park an. Ein paar Meter zuvor jedoch lernte ich am Strassenrand Tim, einen Zimmermann aus Deutschland kennen. Tim war waehrend seiner Zeit auf der Walz das erste Mal nach Suedafrika gekommen und hatte sich waehrend der Zeit in das schoene Land verliebt! Er bot mir fuer meine letzten Naechte in SA sein GAestebett an, was ich natuerlich dankend annahm!
Meinen Reuckflug trat ich dann am 30.04.2010 an. Mein Motorrad wurde tags zuvor auf Paletten geschnallt und flog am naechsten Tag mit mir gemeinsam nach Muenchen. Der Ruecktransport war unkomliziert und easy. Es war ein tolles Gefuehl dann in Muenchen nach dem Regeln der etwas umstaendlicheren deutschen Zollformalitaeten, auf mein Motorrad zu steigen und mich in Richtung Heimat aufzumachen. Wenngleich es unglaublich kalt und nass war, denn leider hatte ich mir mit der Nacht zum ersten Mai nicht unbedingt das beste Wetter fuer meine Ankunft ausgesucht! Endlich kam ich nachts um 00.30h voellig durchnaesst und durchgefroren bei meinen Freundinnen Coli und Babo an. Ein Begruessungskomitee, bestehend aus den zwei Maedels und zwei Streifenwagen, die mit Blaulicht am Ende einer gesperrten Strasse, die komliziert umgeleitet wurde (und ich nichtsahnend, dass mich die Herren Ordnungshueter am Ende erwarten wuerden, ueber die paralell verlaufende Fussagengerbruecke umgehen konnte) entschaedigten mich fuer die vergangenen nass kalten Stunden auf meinem Motorrad! Es lag eine lange lange Nacht vor uns und meine stark beanspruchten Stimmbaender gaben erst als es bereits hell wurde auf zu funktionieren.
Inzwischen bin ich bei meinen lieben Eltern auf der schwaebischen Alb angekommen. In den kommenden Tagen trete ich dann endgueltig meine Heimkehr nach Ravensburg an. Dabei begleiten mich ein lachendes und ein weinendes Auge.
Die Zeit war wunderbar!
Schoen…
- ueber das Fremde und das Bekannte staunen zu duerfen
- viel erfahren und gelernt zu haben
- wunderbare Menschen kennen gelernt zu haben
- zu wissen wo man herkommt und wohin man zurueckkehrern kann
- tolle und interessante Mitreisende getroffen zu haben, mit denen ich die Freude und Faszination dieses schoenen Teiles unserer Welt teilen konnte
- eine wunderbare Familie und tolle Freunde zu haben (Sorry Mama und Papa, dass ich Euch so manches mal um Euren Schlaf gebracht habe)
- dass mich viele Menschen, durch die Verfolgung meiner Aufzeichnungen begleitet haben
Ich habe viele viele Eindruecke gesammelt und mir diverse Gedanken ueber meine Reise, die Laender und die Menschen gemacht. All dies muss ich in den kommenden Wochen etwas ordnen und sortieren, vielleicht kann daraus noch eine Art Endbericht oder Resumee wachsen…
Danke fuer das grosse Geschenk!
Mai 4th, 2010 at 17:27
Liebe Birgit,
nun bin ich aber froh, dass Sie wieder heil zuhause sind, wenngleich der Frühling uns in diesen Tagen auf der Alb nochmals verlassen hat.
Toll, was Sie da alles erlebt haben, aber auch ein Glück, dass Sie so gut behütet waren.
Sie schreiben von Mugabe: Da schicke ich Ihnen eine Mail gesondert zu, die ich in diesen Tagen erhalten habe. Erschreckend !
Das wird nun gar nicht so leicht für Sie sein, wieder in den Alltag zurückzukehren ? Ich wünsche Ihnen eine weiche Landung und bald wieder festen Tritt auf schwäbischem Boden.
Herzliche Grüße
Ihr
Prof. Dr. Haug
Mai 4th, 2010 at 18:43
Lieber Herr Prof. Dr. Haug,
schoen, gerade hier wieder von Ihnen zu hoeren!
Den Fruehling haette ich mir durchaus in einem anderen Gewand gewuenscht, aber nicht alle Wuensche koennen wahr werden 😉 (ich darf mich wohl nicht beklagen).
Danke fuer die mail- da fehlen einem einfach die Worte.
Vom Alltag hoffe ich, mich nicht so schnell einholen zu lassen. Ich glaube dazu ist auch die Reiselust immer noch zu ausgepraegt und ausserdem habe ich noch so viel Zeit, ehe es wieder in die Schule geht. 🙂
Vielen Dank fuer die nette Begleitung meiner Reise, ich habe mich immer sehr ueber Ihre Gruesse gefreut!
Ich wuensche Ihnen alles Liebe und Gute,
Ihre Birgit
Mai 4th, 2010 at 18:47
Hallo Birgit,
vielen dank für deine Offenheit in deinen tollen Berichten.
Hoffentlich wirst du von der Reise noch lange zehren.
Gruß
STEPHAN
Ach ja, willkommen zu Hause.
Mai 4th, 2010 at 22:31
Hi Stephan
merci! Ich glaub schon, dass ich noch ne Weile zehren kann!
War ja einiges;-)! Nur momentan leide ich etwas, weil es so grau und kalt ist hier!
Naja, ein Grund bald wieder aufzubrechen!
Liebe Gruesse aus dem Schwabenlaendle!
Mai 5th, 2010 at 09:21
Vielen Dank für die Schauer die mir über den Rücken liefen und die feuchten Augen und die Gänsehäute, die mir die gelegentliche Lektüre dieses Blogs verursachte.
Das mich die Berichte und die Bilder so berührt haben, liegt daran, dass ich vor 30 Jahren ebenfalls mit dem Motorrad durch Afrika gereist bin. Auf diese Seite bin ich gestoßen, weil meine Tochter, die zur Zeit auf Weltreise ist, hier auch einen Blog hat.
Alles Gute für die „Wiedereingliederung“ in Europa.
Norbert Seidel
Mai 5th, 2010 at 09:50
Hallo Birgit
Ich habe deine Bilder und Berichte förmlich eingesogen. Ich beglückwünsche dich zu deiner tollen Reise und zu deiner gesunden Heimkehr. Es soll dich der Alltag nicht so schnell wieder einholen.
Gruss vom schweizer Bodenseeufer
Wolfram
PS.: Am 22.05. gehts wieder nach Sardinien.
Mai 5th, 2010 at 21:13
Hallo Norbert,
es freut mich ganz Besonders, dass ich jemanden, der diese wunderbare Reise bereits vor 30 Jahren gemacht hat, (und damals, war das noch eine richtige Herausforderung- RESPEKT!) beruehren konnte.
Das Ankommen ist schwerer als ich dachte, vor allem weil es momentan so schrecklich grau ist, ein Grund mehr bald wieder abzuhauen- 🙂
Herzliche Gruesse auch an Deine Tochter!
Birgit
Mai 5th, 2010 at 21:18
Lieber Wolfram,
scheon auf diesem Wege von Dir zu hoeren.
Es freut mich, dass auch Du meine Reise mitverfolgt hast! Tja irgendwie wuchs schliesslich letztes Jahr in Sardinien die Idee….
Schade, dass ich diesmal nicht mitkommen kann, (vielleicht komm ich ja noch nach ;-))
Gruesse den Trupp vom letzten Jahr herzlich von mir, und sag Willi ich hab nun doch keinen Massai geheiratet- beim naechsten Mal dann! 😀
alles Gute und vielleicht bis bald in bella Italia!
Birgit
Mai 6th, 2010 at 07:43
Welcome back Du Nudel !!
Mai 6th, 2010 at 11:52
Helmut,
danke fuer den welcome Gruss! 😀
Alles roger in Capetown…! (Merci fuer den Hinweis)
Meld mich wenn ich zurueck bin.
Herzliche Gruesse, Birgit
Mai 7th, 2010 at 12:50
Haaaalo Beste Tante dieser welt!
Suuuuuuuuuuuuuper das Du gekommenbist!
Mai 7th, 2010 at 12:51
Haaaalo Beste Tante dieser welt!
Suuuuuuuuuuuuuper das Du gekommenbist!
liebste Grüße dein nici
Mai 7th, 2010 at 13:00
Hallo und herzlich willkommen im sicheren deutschland mein allerliebstes und allerbestes bezaubernste und hübscheste tantchen der welt
endlich bist du wieder da und darfst uns mit deiner gegenwart beglücken !!!!!
der nachteil an der geschichte ist das du dich jetzt mit uns den plagen abgeben musst !!!!!!
alllerliebste grüße dein nichtchen
Mai 7th, 2010 at 20:23
Hola Bigi
Trinkst du den Kaffee nun schwarz oder immer noch mit Milch?
Luke
Mai 8th, 2010 at 15:15
willlkommen zurück…
hm…was lese ich den jetzt…ach – ich werd einfach nochmal von vorn anfangen!
Mai 10th, 2010 at 12:02
hi Biggi,
ich kann nur eins sagen respekt.
Mai 11th, 2010 at 13:58
Schoen dass Du wieder da bist, freu mich (hoffentlich bald) auf ein Bierchen mit Dir….
Viel Spaß in Barce! Bis bald, Max
Mai 12th, 2010 at 15:23
Hallo Nici und Isy,
ihr suessen Plaggeister! 😀
Freu mich auf Euch!
1000 Kuesse, Eure Biggi
Mai 12th, 2010 at 15:34
Olá Luky Luke mein Lieblingscowboy,
trinke meinen Kaffee immer noch mit Milch (am liebsten mit Milchschaum, also leg Dich mal inz Zeug bei meinem naechsten Besuch ;-))!
Du scheinst Deinem Hund Rantanplan immer noch sehr aehnlich zu sein, schoen, dass sich manche Dinge nie aendern 😉
Liebe Gruesse vom sisterheart!
Mai 12th, 2010 at 15:38
Hallo Steffen,
ich wuerde auch am liebsten nochmal von vorne anfagen 😉
Suche noch Sponsoren, wie waers? 😉
Herzliche Gruesse!
Mai 12th, 2010 at 15:40
Danke Mogge!
Einfach nachmachen ;-)!
Macht Spass und ist gar nicht so wild wie
es sich vielleicht aus der Ferne angehoert hat! 🙂
Schoene Gruesse, Biggi
Mai 12th, 2010 at 15:45
Hi Max,
ich geniess es hier!
Meld mich wenn ich zurueck bin und freu mich auf ein Bierchen mit Dir!
Hasta luego, Birgit
Mai 19th, 2010 at 21:50
Hy there motorbike girl!!!!
Did you read one of my books – you really have to.
Regards Adams